Mehrfamilienhaus, Oldenburg-Osternburg, Baujahr 1928, 6 Wohneinheiten, 250 qm Wohnfläche, 9 Bewohner/innen

Energetischer Zustand:

Das Mehrfamilienhaus hat ein Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Die eine Längshälfte des Erdgeschosses ist unterkellert, die andere besitzt einen Kriechkeller. Über beiden Keller­arten befinden sich Holzdielenböden ohne Dämmung. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen Mauerwerk in Klinkerbauweise mit Hohlschicht. Die Kunststoff-Fensterrahmen  von 1982 haben eine 2-Scheiben-Isolierverglasung und weisen zum Teil große Undichtigkeiten auf. Das Dach besitzt noch die Originaleindeckung von 1928 und ist nur teilweise mit Zellulosedämmung isoliert worden. Die Dachziegel sind vermörtelt, weisen aber zum Teil große Undichtigkeiten auf. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über Einzelraumöfen der verschiedensten Bauarten. Dementsprechend kommen unter­schiedlichste Energieträger zum Einsatz. Die Warm­was­sererzeugung geschieht über Durchlauferhitzer und Untertischgeräte.

Empfohlene Maßnahmen:

Das Mehrfamilienhaus hat einen hohen Energiebedarf von 446 kWh/m²a. Empfohlen wird für die energetische Sanierung der Gebäudehülle die komplette Erneuerung des Daches  inklusive Gaubenerneuerung (es bleiben nur die alten Sparren stehen). Durch eine Spar­ren­aufdoppelung von innen (Denkmalschutzgründe -> Dachform) wird eine Dämmung von 18cm/Wärmeleitgruppe(WLG) 040 ermöglicht. Die Kellerdecken/Erdgeschoßböden wer­den mit einer ca. 12 cm dicken Zellulosedämmung WLG 040 unter den Dielen gedämmt. Der ca. 8,5cm starke Hohlraum des zweischaligen Mauerwerks wird mit Steinwolle WLG 045 ausgeblasen. Die alten Einzelöfen und Durchlauferhitzer/Untertischgeräte für die Warm­wasserversorgung werden demontiert und es wird ein Gebäude-zentraler Brenn­wertkessel mit solarer Warmwasserunterstützung im Keller installiert. In allen Räumen werden Flach­heizkörper und die Leitungen für Heiz- und Warmwasser verlegt. Der Austausch der alten Fenster durch neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung könnte aus Kostengründen später erfolgen, wird aber empfohlen, da die Einbausituation der Fenster große Undichtigkeiten aufweist. Mit diesen Maßnahmen sind bis zu 66% Energieein­spa­rungen zu erzielen.

Besonderheiten:

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Vor-Ort-Energieberater:

Der Vor-Ort-Energieberater war Tido Kothe.

Ein Datenblatt mit den empfohlenen Maßnahmen, weiteren Informationen und Fotos finden Sie unter diesem Link: