14. Mehrfamilienhaus in Oldenburg-Dobbenviertel, Baujahr 1879 Drucken

mfh_dobbenviertel_1879_kBeschreibung:

Mehrfamilienhaus mit zwei Wohnungen im Dobbenviertel, Baujahr 1879, 197,5 qm Wohnfläche (102 qm beheizt)

 

Energetischer Zustand:

Das Gebäude wird als voll unterkellertes zweigeschossiges massiv gebautes Mehrfamilienwohnhaus mit derzeit zwei Wohnungen im EG und OG genutzt. Beide Wohnungen werden separat beheizt: die Wohnung im EG durch einen Gasbrenner, der außerhalb der thermischen Hüllfläche im Keller steht, die Wohnung im OG durch eine in der Wohnung installierte Niedertemperatur-Kombitherme (Gas), die gleichzeitig den Warmwasserbedarf der Wohnung bedient. Für die EG-Wohnung wird Warmwasser teilweise über einen elektrischen Durchlauferhitzer erzeugt, teilweise über einen Speicher (115 Liter), der indirekt über den Brenner im Keller mit Wärmeenergie versorgt wird. Die Außenwände im EG und OG sind als verputzte, zweischalige Kalksandsteinwände mit ca. 8 cm dicker Luftschicht gemauert. Die Außenwand im Keller ist massiv gemauert.Vorhandene Fenster mit Einscheibenverglasung wurden offensichtlich Anfang der achtziger Jahre teilweise gegen Zweischeiben-Isolierverglasung ausgetauscht. Diese hat aber heute bereits vergleichsweise sehr schlechte wärmedämmtechnische Eigenschaften und ist auch hinsichtlich der Luftdichtheit völlig unzureichend. Erst recht gilt dies natürlich für die verbleibenen Fenster mit Einscheibenverglasung. Hier kommt ein erhebliches Maß an Lüftungswärmeverlusten durch Undichtigkeiten zwischen Fensterrahmenund Flügel hinzu. Die oberste Geschossdecke zum nicht ausgebauten Dachsgeschoss ist wie die übrigen Decken des Gebäudes eine ungedämmte Holzbalkendecke mit aufliegender Nut und Federschalung.


Empfohlene Maßnahmen:

1. Austausch sämtlicher Fenster, sowie der Haustüre, gegen dicht schließende Fenster mit Wärmeschutzverglasung und mind. zwei Dichtungsebenen zwischen Rahmen und Flügel.

2. Verfüllen der Hohlschicht mit geeignetem Einblasdämmstoff.

3. Dämmen der obersten Geschossdecke (Einblasdämmstoff) bzw., sofern der geplante Ausbau des Dachboden ausgeführt wird, Dämmen der Dachfläche.

4. Dämmen der Kellerdecke (Einblasdämmstoff). 

5. Einbau einer neuen Brennwerttherme für die EG-Wohnung – innerhalb der Wohnung – und damit innerhalb der thermischen Hüllfläche. Rückbau der gesamten Heizungsanlage im Keller, einschließlich Leitungen und Heizkörper.

6. Thermische Abgrenzung der Wohnbereiche vom unbeheizten Treppenhaus durch Verglasungswände mit Türelement.

7. Thermische Abgrenzung der nicht beheizten Kellerräume vom Treppenhaus durch eine Verglasungswand mit Türelement.  

8. Sofern der geplante Ausbau des derzeit ungenutzten Dachbodens realisiert wird, wird die Nutzung von Solarthermie zur Unterstützung der Warmwassererzeugung empfohlen. In den z.Zt. genutzten Wohnungen ist der Platz für einen entsprechenden Pufferspeicher nicht oder nur unbefriedend zu realisieren. Der Einbau im unbeheizten Keller und somit außerhalb der thermischen Hüllfläche wird nicht empfohlen.

Vor-Ort-Energieberater:

Der Vor-Ort-Energieberater war Dipl.-Ing. Architekt Thomas Kaulen.

Ein Datenblatt mit den empfohlen Maßnahmen und Einsparpotentialen finden Sie hier:

pdf Mehrfamilienhaus im Dobbenviertel 1879